Mit viel Interesse beobachtete ich als Kindergärtler den Verkehr auf dem Platz vor dem Bahnhof. In der Mitte stand eine zylinderförmige Kanzel, mit einem kreisförmigen Dach. Die Balustrade war senkrecht blau/weiss gestreift und hatte ein Türchen, das über eine Metalltreppe erreicht werden konnte. Ein Polizist stand auf diesem Podest und herrschte über den Verkehr.

Er trug eine dunkelblaue Uniform, weisse Ärmelüberzüge, und einen Helm mit schmalen Dächli vorn und hinten. Mit einem Arm winkte er Autos heran und wies sie mit dem andern Arm in eine Richtung, zum Beispiel zur Aarebrücke. Nach einer Weile drehte er sich, winkte Autos aus der Gegenrichtung heran und dirigierte sie auch auf die Brücke. Dann gebot er diesem Strom wieder Halt, wendete sich und winkte wieder anderen Fahrzeugen, wies sie diesmal geradeaus.

Ich verfolgte die verschiedenen Autos, versuchte sie zu erkennen VW, Opel, Taunus, selten Skoda, manchmal gar einen Amerikaner, dem ich nachschaute, bis er verschwand, zählte wie viele Vehikel in die gleiche Richtung fuhren oder sah wieder dem imposanten Polizisten zu.

Verwundert beobachtete ich, wie die Fahrer sich ohne weiteres in die oder jene Richtung weisen liessen. Ich fragte mich, was sie wohl tun würden, wenn sie nicht in die angewiesene Richtung fahren wollten. Ich überlegte mir, sie würden vielleicht später wenden und es nochmals versuchen. Probieren sie wohl so lange, bis sie dorthin gewiesen werden, wo sie hin wollen?
Es war mir ein Rätsel.