Erklärungen zu „Biosophie“

Antworten zu eintreffenden Fragen

Dass Biosophie nicht einfach zu verstehen oder nachzuvollziehen ist, liegt an ihr selbst. Ohne Engagement, Sich-hinein-versetzen, eigene Lebenserfahrung ist es kaum zu begreifen. Das ist ein wichtiger Teil der Biosophie: Die Kunst zu Leben kann man sich nicht anlesen, sie muss erlebt, erfahren, und auch erlitten werden. Je mehr Facetten des eigene Lebens darin verwoben werden, umso mehr ist es Biosophie.

Nur eigenes Handeln bekräftigt die Kunst zu Leben. Darum stelle ich so viel von meinem Leben dar, damit man den Weg erahnen kann. Letztlich findet aber der Suchende seine eigene Biosophie, die jedoch in den Grundzügen identisch sein wird.

E-mail an Gerlinde 2.7.2008


Die Meinung, dass die Privilegien-Wirtschaft bestehen bleibt, ist Analyse der Geschichte UND eigene Erfahrung: Phylogenes und Ontogenese treffen sich – wie in der Evolutionstheorie. Wer glaubt „im Verein mit den guten Geistern der unsichtbaren Welt wird das Gute wachsen“, bleibe dabei – es bessert den Lauf den Welt auf.

Im eigenen Handeln habe ich jedoch die Bestätigung der Menschengeschichte erfahren. Ich meine, dass nur jene, die nie an gesellschaftliche Grenzen gestossen sind, festhalten an ihrem guten Glauben. Ja ich meine sogar, dass sie mit diesem Glauben die ganze Geschichte unbewusst unterstützen. Wer die Grundlagen der Biosophie durchliest, kann verstehen. Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen, allerdings sollten es persönliche Erfahrungen sein. Was ich beschreibe ist nicht Resignation, sondern „Einsicht“.

Analog definiere ich bei der Begegnung mit einer Person „Durchsicht“. Nur verwende ich da nicht „Einsicht“, weil eine Begegnung – nicht wie eine Analyse (in Biosophie) – etwas persönliches, nicht sachliches ist. Da spielt das Jenseits mit.

Email an Claudia 3.7.2008


Dass biosophische Sensibilität zweischneidig ist, habe ich vielfach erfahren. Die Erfahrung bestärkte mich eher in dem was ich schreibe. Ich erlebte oft, dass ich Menschen durchschaute – was sie bewusst oder unbewusst spüren. Weil sie mehr Macht hatten oder durchtriebener oder gewissenloser waren, blieben sie am längeren Hebel.

Die Beispiele gedenke ich unter >Wissenschaft, >Militär, >Schule oder Behörden noch darzulegen. Im Moment weiss ich nicht, ob es passieren wird, weil mich das Heute und Morgen mehr beschäftigt als das Gestern. Erst wenn ich überzeugt bin, dass die Belege für die Zukunft Bedeutung haben, wird es beschrieben.

Die heutige Einsicht lehrt mich, dass das eben „der Welt Lauf ist“. „Materielles Leben kann nicht anders sein“. „Es ist die Privilegienwirtschaft, die sich der Mensch in Jahrtausenden immer wieder bestätigt“. Trotzdem – oder besser deshalb – hat es mich in meiner Erfahrung bestärkt, die Seele des Gegenübers zu spüren. Warum sonst würde derjenige, der sich einsetzt für – Gewissenschaft statt Wissenschaft, für Demokratie in der Schule, für Gerechtigkeit im Militär oder beim Staat – bekämpft oder gar ausgeschaltet?

Der Mensch bleibt Mensch. Und er lässt sich nicht gern in diesem Menschsein durchschauen. In diesem Sinn sind es keine Missverständnisse – sondern Durchblicke. Ich weiss wie vermessen das tönt. Die Beispiele unter „Wissenschaft, Militär und Schule“ könnten das jedoch bestätigen.

Email an Claudia 15.7.2008


Auffallend ist, dass ich wiederholt auf anthroposophische Leute und deren Lehrmeinung stosse. Wahrscheinlich liegt es am Titel „Biosophie“, oder am eröffnenden BIld mit der Sphärenmusik. Und meistens verstehen sie den wesentlichen Unterschied nicht.
Biosophie ist keine Lehre, sondern eine Weltanschauung, die bestimmt ist durch das Handeln und nicht das Denken. Vor allem ist es aber kein Hoffnungsprinzip, sondern eine knallharte Analyse der Wirklichkeit.

E-Mail an Ingrid 17.7.2008


Ob und wann ich in Wikipedia auftreten soll, ist mir nicht klar: Wenn ein Diskurs bedeutet, dass jemand unter Biosophie etwas anderes versteht, wird es für mich heikel. Weil ich – den hohen Anspruch spür ich wohl – meine, unter diesem Titel eine etwas andere Philosophie zu definieren. Wenn es dazu Erweiterungen gibt, ist es recht, das Grundprinzip möchte ich mir nicht zerzausen lassen. Biosophie ist eine Lebenshaltung, die Sein, Handeln und Denken, umfasst – Die Kunst zu Leben.

E-Mail an Gerlinde 28.6.2008